Grenada: Calypso und Vanille


Eine Insel überwältigt die Sinne: Der Duft von exotischen Gewürzen verwöhnt die Nasen, und die pastellfarbenen Häuser strahlen in der Sonne. Die genießt man am besten an den vielen Stränden der Grenadas: In den Farben Schwarz und Weiß verlaufen sie in das kristallklare Wasser. Hier kann man einfach die Ruhe genießen – oder sich den heißen Rhythmen des traditionellen Calypso hingeben. Und unter Wasser lauert so manches Abenteuer.

Grenada ist auch als die „Gewürzinsel der Karibik“ bekannt. Sie liegt am südlichsten Ende der „Inseln über dem Winde“. Und die lauen Lüfte tragen die aromatischen Düfte nach Muskat, Zimt, Ingwer und Vanille über das Eiland. Grenada liefert immerhin ein Drittel des Weltbedarfs an Muskat und ist nach Indonesien der zweitgrößte Erzeuger dieses Gewürzes. Auf Grenada gedeihen außerdem Nelken, Lorbeer, Kakao, Safran, schwarzer und roter Pfeffer und Kurkuma.

Die Hauptstadt St. George’s gilt als malerischstes Städtchen in der Karibik. Ihr Hafen hat die Form eines Hufeisens, um das sich pastellfarbene Häuser schmiegen. Britischer und französischer Kolonialstil mit dem Plus an karibischem Lebensgefühl: Die Läden am Hafen sind in allen Regenbogenfarben gestrichen, und rote Schindeldächer sorgen für den traditionellen Touch.

Doch nicht nur die intensiven Düfte und die kolonialistische Architektur faszinieren: Unter Wasser liegt ein schaurig-schönes Atlantis – versunkene Schiffe, die auf ihre Entdecker warten. Zur „Titanic der Karibik“ tauchen: Grenada mit seinen unberührten Wracks, den bunten Korallenwänden und den vielen Riffs mit den farbenprächtigsten Tropenfischen ist ein Paradies für jeden Taucher. Die Unterwasserwelt vor der Insel ist noch nicht so „überlaufen“ wie andere Destinationen. Im Gegenteil – viele Ecken sind noch völlig unberührt.

Die Sicht in dem kristallklaren Wasser reicht manchmal bis zu 30 Meter weit. Fast alle Sites befinden sich im Süden des Drei-Insel-Staates Grenada, kaum 20 Minuten vom berühmten Grand Anse Beach entfernt. Das mit 183 Metern größte Schiffswrack der Karibik ist die Bianca C, die unter dem Namen „Titanic der Karibik“ bekannt ist. Der Meereskreuzer sank 1961 nach einem Brand auf den sandigen Grund des Atlantiks. Nun liegen die acht Decks 52 Meter tief unter der Wasseroberfläche und sind die Heimat von Flossenstrahl, Pfeilhecht, Manta, Schildkröten und Barschen. Für erfahrene Taucher ein unvergessliches Erlebnis. Das jüngste Wrack, die „Shakem“ ging erst am 30. Mai 2001 unter. Der Frachter wurde in Deutschland gebaut und kam niemals im Hafen von Grenada an. Auch die „King Mitch“ – ein ehemaliger Minensucher – und das kleine Fischerboot „San Juan“ warten auf expeditionsfreudige Taucher.