Die Einheimischen wissen es schon, Neulinge erfahren es bald: San Francisco ist etwas Besonderes. für Kalifornien-Besucher gehört die Stadt einfach zum Pflichtprogramm. Die einstige Hauptstadt der Hippiekultur strahlt eine Liebenswürdigkeit aus, der man sich kaum entziehen kann.
China Town, Japantown, Little Italy, Russian Hill: Es sind nicht zuletzt die Einwanderer-Viertel verleihen Frisco ein besonderes Flair. Kleine Läden mit exotischen Waren laden nur so zum Bummeln ein. Wer es ruhiger angehen möchte, geht in den Golden Gate Park und entspannt sich dort im japanischen Teegarten. Wegen ihrer Lage an der Buchtmündung wird die Stadt auch „The Lady of the Bay“ genannt. Ihr Wahrzeichen: Die Golden Gate Bridge. Erbaut wurde sie 1937. Ihr geistiger Vater war der Sonderling Joshua Norton, selbst ernannter Kaiser von Amerika und Protektor von Mexiko. Schon 1869 befahl er den Brückenbau, wurde jedoch von allen ausgelacht. Heute erinnert eine Gedenktafel an ihn.
Eigentlich braucht man kein Auto, um die Stadt zu erkunden: Mit gerade einmal 700.000 Einwohnern ist San Francisco mehr Metropölchen denn Metropole. Doch wem die vielen Hügel zu anstrengend sind, der steigt ein in die legendären Cable Car. Drei Strecken werden von den weltberühmten Straßenbahnen befahren. Die steilste Strecke ist die von Embarcadero nach Nob Hill. Die zwei anderen Linien verkehren zwischen Powell Street und Fisherman’s Wharf im Norden der Stadt.
Vor allem die vielen Fischrestaurants mit exzellentem Hafenblick haben diese Gegend berühmt gemacht. Aber auch ein einfacher Spaziergang wird hier zum Erlebnis. Überall herrscht eine entspannte Atmosphäre – Pantomimen, Musiker und Artisten unterhalten die Passanten. Die Jahrmarktstimmung ist am Pier 39 besonders intensiv. Straßenkünstler stehen zwischen Essensbuden, Boutiquen, Exklusivläden und Ständen, wer nicht shoppen will, schaut einfach zu. Unbeeindruckt von all dem Treiben räkeln sich die Seelöwen am Pier. Schon öfter hatte man versucht, die Tiere umzusiedeln – vergeblich. Sie scheinen den Pier 39 zu lieben, sehr zur Freude der Touristen.
Ein paar Plätze weiter legen die Touristen-Boote nach Alcatraz ab, der berüchtigten Gefängnisinsel inmitten in der Hafenbucht. Von 1934 bis 1963 saßen die berühmtesten Kriminellen Amerikas auf der Insel fest. Unter den Insassen war auch Al Capone, der König der Unterwelt. Fliehen war nahezu unmöglich, denn die Gewässer um Alcatraz sind bevorzugtes Hai-Revier. Unbeschwert lässt sich heutzutage vom Strand der Insel aus auf die Stadt schauen – ein prachtvoller Anblick: Skyline und Golden Gate Bridge, Sausalito, das charmante Hippie-Viertel, und die Oakland Bay Bridge. Aber das dürfte kaum der Grund gewesen sein, warum nur 36 Gefangene jemals die Flucht von Alcatraz versuchten.