Wohlfühlen: Schreiben tut gut

Für viele Menschen ist das Tagebuch zum notwendigen Lebensbegleiter geworden. Für manche war es nur in einer ganz bestimmten Phase wichtig. Egal wie, Schreiben ist gut für die Seele und hilft beim Durchblicken, wenn im Leben mal wieder so einiges drunter und drüber geht.

Schreiben befreit
Wer seinem Tagebuch nicht nur wichtige Termine mitteilt, sondern seine Gefühlswelt offen legt, spürt schnell die therapeutische Wirkung seines Tuns. Schreiben konfrontiert mit seelischen Erfahrungen und auch Ängsten und zwingt so zur Auseinandersetzung damit. Manchmal versteht man die aufgezeichneten Dinge erst viel später, mitunter dauert ein tiefgehendes Verständnis für die eigenen Situationen Monate oder gar Jahre. Aber gerade diese therapeutische Potential, das im Schreiben steckt, machen sich viele Schreibtrainer und -therapeuten zu Nutze. So dient das Schreiben etwa in Haftanstalten dazu, um Straftäter dazu zu bewegen, ihr Tun zu reflektieren.

Kreatives Schreiben
Nicht immer muss es ausgerechnet das Tagebuch sein, dem man haarklein sein Leben erzählt. Manch einem liegt es eher, seine eigene Geschichte in eine andere zu betten. Oder eine andere Geschichte ganz neu zu erfinden. Wer dieses kreative Potenzial zum Ausdruck bringen kann, muss nicht gleich zum großen Literaten werden, kann aber in der Schreiberei einen entscheidenden Weg finden, seine inneren Wünsche, Ängste und Bedürfnisse zu formulieren, wahrzunehmen und auszuleben. Hilfreich hierbei kann der Anschluss an eine Schreibgruppe sein.

Im Austausch mit Gleichgesinnten findet man Motivation und Inspiration für das eigene Schreiben. Kleine oder größere Schreibgruppen gibt es in fast jeder Stadt. Oft inserieren diese Gruppen in Zeitschriften und Zeitungen, wenn sie neue Interessenten suchen. Nicht selten geben Schreibgruppen eigene Publikationen heraus, so kann man das Selbstgeschriebene auch mal schwarz auf weiß gedruckt erleben.

Wie anfangen?
Aller Anfang ist schwer. Das weiße Blatt muss überwunden werden. Deshalb nicht groß nachdenken, sondern einfach loslegen. Kümmern Sie sich nicht um Rechtschreibung und Grammatik und kontrollieren Sie nicht, was sie schreiben. Schreiben Sie auf, was sie bewegt. Das kann ein Erlebnis, ein Traum oder ein Lebenswunsch sein. Trainieren Sie sich eine gewisse Routine an, schreiben Sie immer morgens oder immer abends. So wird das Schreiben schon bald zu einem Ritual, das Sie nicht mehr missen möchten.