Frühlingsgarten: Strahlend wie die Sonne

Schon der Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe empfahl, die Landschaft an grauen Wintertagen durch ein gelbes Glas zu betrachten. Aus gutem Grund: denn Gelb ist die Farbe des Frühlings – und des Glücks.

Sonnige Stimmung garantiert: Spätestens im Frühling, wenn die Pflanzenwelt in den Parks und Gärten aus der Winterruhe erwacht, ist kein gelb getöntes Glas mehr nötig, um die wohltuende Kraft der Farbe Gelb zu spüren. Jetzt zeigen viele Frühlingsblüher wie Narzissen und Forsythien, dass Gelb eine fröhlich stimmende Farbe mit ausgeprägter Leuchtkraft ist: Sie reflektiert das Sonnenlicht sehr stark und fällt dadurch besonders gut auf. Kaum eine andere Farbe hat eine solche Fernwirkung. Die Wirkung wird noch verstärkt, wenn leuchtendes Gelb mit einer kräftigen, dunklen Farbe kombiniert wird.

Gelbe Blüten fallen besonders vor einem dunklen Hintergrund auf. Im April und Mai hat die Mahonie ihren großen Auftritt. Dann erscheinen ihre goldgelben Blüten, die über dem dunkelgrün glänzenden Laub außerordentlich gut zur Geltung kommen. Die Mahonie ist immergrün, im Herbst und im Winter ist das Laub manchmal purpurrot bis rotbraun gefärbt, ähnlich wie die frischen Triebe im Frühjahr. Dieser dichtbuschige Frühjahrsblüher wird nur etwa einen Meter hoch und kann deshalb auch in kleinen Gärten, Vorgärten oder Pflanzgefäßen wachsen.

Eindrucksvoll sind auch die Magnolien mit ihren großen Blüten. In China wurden diese Bäume schon vor mehr als tausend Jahren geschätzt, man pflanzte sie dort gerne in Tempelanlagen. Magnolien gehören zu einer sehr alten Pflanzenfamilie und waren vor den Eiszeiten auch in Europa heimisch. Die ausdrucksstarken Magnolienblüten sind sehr formen- und farbenreich: Es gibt Sorten, deren Blüten sternförmig sind, bei anderen erinnert die Form an überdimensional große Tulpenblüten. Das Farbenspektrum reicht von Weiß über Rosa bis hin zu dunklem Purpurrot. Inzwischen gibt es auch immer mehr gelb blühende Züchtungen, die zurzeit jedoch noch zu den Raritäten gehören.

Es sind aber nicht immer die Blüten, die Abwechslung in den Garten bringen. Bei der Orientalischen Gold-Fichte sind es die Nadeln, die sie zu einer botanischen Besonderheit machen: Der junge Austrieb ist auffallend gelb, erst im Laufe des Sommers werden die neuen Nadeln grün.