Grünzone: Frühlingskur für Zimmerpflanzen

Die Tage werden wieder länger, die Vögel zwitschern wieder lauter, die ersten Schneeglöckchen schieben ihre Spitzen durch die Wintererde – der Frühling steht vor der Tür. Nicht nur der Garten erwacht langsam aus dem Winterschlaf. Auch die Zimmerpflanzen stehen am Ende der natürlichen Ruhephase und bereiten sich auf neues Wachstum und Austrieb vor.

Trockene Heizungsluft und wenig Tageslicht machen Zimmerpflanzen in den Wintermonaten zu schaffen – eine kleine Frühjahrskur hilft ihnen auf die Sprünge. Einige grüne Zeitgenossen wie die Grünlilie schätzen es, jährlich im Februar in frische lehmhaltige Blumenerde umgetopft zu werden. Grundsätzlich gilt: Jüngere Zimmerpflanzen sollten jährlich, ältere spätestens alle zwei bis drei Jahre umgetopft werden.

Ist der Ballen bei einer Pflanze schon vollständig durchwurzelt, ist sofortiges Umtopfen angebracht, damit sie wieder richtig gedeihen kann. Sobald die ersten neuen Triebe und Blätter an den Zimmerpflanzen sichtbar werden, ist es Zeit für erste Nährstoffgaben, die so genannte Startdüngung. Am besten werden die Wohnungsgenossen in der Zeit von Ende Februar bis September alle zwei Wochen gedüngt, damit sie im Sommer kräftiges Wachstum und reiche Blüten zeigen. Die ersten vier Wochen nach dem Umtopfen sollten Sie jedoch auf eine Düngung verzichten! Die Pflanze muss sich von dem Schock, den das Umtopfen bereitet, erst erholen.

Wie im warmen Frühlingsregen
Sind die Pflanzen von innen heraus gestärkt, geht’s ans äußere Erscheinungsbild: Der Staub, der sich in den letzten Monaten auf den Blättern ausgebreitet hat, wird beim Frühjahrsputz entfernt. Blattpflanzen wie Feigenbaum (Ficus), Palmen oder Farne schätzen einen warmen Regen in der Badewanne oder Dusche. Decken Sie jedoch die Topferde mit einer Plastikfolie ab, damit die Pflanzen nicht zuviel Wasser aufnehmen.

Bei großblättrigen Pflanzen ist es einfacher, die Blätter mit einem feuchten Tuch abzuwischen. Pflanzen mit behaarten Blättern wie etwa das Usambaraveilchen mögen keine Nässe. Man säubert sie am besten mit einem weichen Pinsel. Gegen braune Spitzen, etwa durch zu trockene Heizungsluft, hilft nur Abschneiden.

Durch gezielten Rückschnitt nach der Ruheperiode, kurz vor dem Austrieb, etwa zwei Wochen vor dem Umtopfen, lässt sich so mancher schlecht wachsenden Pflanze wieder auf die Sprünge helfen. Sinn des Rückschnitts ist es, spärlich wachsende Pflanzen zur Bildung von Neutrieben und damit zu einem buschigeren Wuchs anzuregen oder zu dichte, unschön nach innen wachsende Triebe auszudünnen. Vor allem auf ältere Pflanzen wirkt ein Rückschnitt wie ein Jungbrunnen.

Endlich wieder Licht!

Im Winter ist fehlendes Licht der Stressfaktor Nummer Eins für Zimmerpflanzen. Oft sind lange, dünne Triebe und hellgrüne, leicht fahl aussehende Blätter das Ergebnis. Viele Pflanzenfreunde neigen dazu, ihre Schützlinge sofort in die warmen Sonnenstrahlen am hellen Fenster zu stellen. Doch selbst sonnenhungrige Kakteen wären nicht in der Lage, diesen Schock ohne Schaden zu überstehen. Gewöhnen Sie die Pflanzen langsam an die neue Situation, indem man sie zunächst zwar hell, aber auf keinen Fall vollsonnig stellt.

(ecada/CMA)