Weintrinker brauchen eigentlich keine Argumente. Und das aus gutem Grund, wie diverse Studien zeigen. Denn Wein ist gesund. Vorausgesetzt er wird in Maßen genossen. Dann tut er Herz und Kreislauf genau so gut wie der Harnröhre oder der Lunge. Ob Rot oder Weiß ist dabei zumeist egal.
Gut fürs Herz
Zahlreiche Studien haben es belegt: In niedriger Dosis vermindert Alkohol das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle. Die Gründe dafür sind jedoch noch nicht genau erforscht, sind aber im besonderen Gefäßschutz zu suchen, den die im Alkohol enthaltenen Antioxidantien bewirken. Als Beispiel müssen regelmäßig die Franzosen herhalten: Trotz ihres hohen Verzehrs an tierischen Fetten ist die Zahl der Herzinfarkte in Frankreich geringer als beispielsweise in Groß-Britannien oder in den USA.
Wirkt antibakteriell
Englische Urologen untersuchten die Wirkungen des Rebensaftes auf die beiden häufigsten Erreger des Harnwegsinfekts, nämlich E. Coli und Pseudomonas Aeruginosa. Dazu verdünnten sie reinen Alkohol, Whisky, Bier sowie Weiß-, Rose- und Rotwein jeweils auf den gleichen Alkoholgehalt, den er auch im menschlichen Harnweg erreicht und brachten sie mit den Bakterienkulturen zusammen. Weder Äthanol noch Whisky oder Bier hemmten das bakterielle Wachstum nennenswert. Ganz anders jedoch der Wein. Egal ob weiß, rosé oder rot – er entfaltete eine deutliche antibakterielle Wirkung.
Weißwein hat einen Vorteil
Forscher aus Buffalo haben tiefer ins Weißwein-Glas geschaut und dabei Erstaunliches herausgefunden: Der regelmäßige Genuss von bis zu drei Gläsern Weißwein pro Tag verbessert die Lungenfunktion. Mehr als 1.500 Probanden befragte man nach ihrem Weinkonsum, zugleich wurden sie untersucht. Auch wenn es der Leber sicher nicht so recht ist – die Funktion der Lunge verbesserte sich bei regelmäßigem Weingenuss schon nach wenigen Wochen. Der Genuss anderer alkoholhaltiger Getränke hatte keine Wirkung auf die Lunge. Schlussfolgerung der Forscher: Die in Wein enthaltenen Flavonoide, sekundäre Pflanzenstoffe, scheinen der körpereigenen Belüftung Gutes zu tun.
Eine Frage der Lebensweise
Manche Ernährungsmediziner sind jedoch anderer Meinung: Nicht die Inhaltsstoffe des Weines sind entscheidend, sondern die Lebensweise der typischen Weintrinker im Allgemeinen. Franzosen und Italiener konsumieren Alkohol regelmäßiger und vorwiegend zu den Mahlzeiten. In klassischen Biertrinker-Ländern wie Großbritannien, Skandinavien oder Deutschland ist eher exzessives Trinken am Freitag- und Samstagabend angesagt. Außerdem wurde in zwei unterschiedlichen Studien nachgewiesen, dass Weintrinker weniger rauchen, im Schnitt schlanker sind und häufiger Sport treiben als biertrinkende Zeitgenossen. Außerdem essen sie mehr Obst, Gemüse, Fisch, Salat und Olivenöl, also die klassischen Zutaten der Mittelmeerküche, die besonders gesundheitsfördernd ist.